Elbufer - Heimatbund Lauenburg

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Elbufer

Elbufer von Lauenburg

Die Elbe – guter und böser Fluss
Lauenburg an der Elbe, amtlicher Name Lauenburg/Elbe, ist untrennbar mit diesem Fließgewässer verbunden. Im Riesengebirge entspringt dieser Fluss, tritt nach einem knappen Drittel seines Laufes aus Böhmen zunächst nach Mittel-, dann nach Norddeutschland über. Zahlreiche Nebenflüsse von links und rechts vermehren sein Wasser. In Lauenburg kann man schon vom Elbstrom sprechen.

Nachdem sich der Elbfluss träge durch die Tiefebene gewälzt hatte, prallt er nach einer Kurve auf den Geesthang, einem Produkt der Eiszeiten. Am Fuß des 30 bis 40 Meter hohen Hanges zieht sich ein schmaler Sandstreifen hin. Dieser reicht gerade aus, um 150 Häuser zu beiden Seiten der zuerst einzigen Straße Lauenburgs, eben der Elbstraße, Stellfläche zu bieten. Auf dem Uferstreifen konnten Boote und Schiffe gebaut und später be- und entladen werden, ein Segen für die schmale Stadt. Aber der Elbstrom kann auch zum Fluch werden – wenn Hochwasser sich zwischen die Deiche und den Hang drängt.

Ein kurzes Stück abwärts ist die Elbe von Natur aus flach, Sandbänke schauen heraus. Hier gab es von alters her eine Furt, wo Ochsen, Pferde und Wagen das Gewässer queren konnten. Am flachen Südufer grüßt der Turm der St.-Nicolai-Kirche zu Artlenburg, auf dem hohen Nordufer versteckt sich Schnakenbek. Und hier wurde vom Stamm der germanischen Sachsen eine Burg angelegt, genannt die Ertheneburg.*) Wo genau, am Nord- oder Südufer, werden wir wohl nie mehr heraus finden. Heute ist außer einer grünen Wiese, von einem mit Bäumen bestandenen Ringwall im Halbkreis umschlossen, nichts mehr von der Burg zu finden. Der Sachsenherzog Heinrich der Löwe ließ sie schleifen. Die Steine wurden vier Kilometer flussaufwärts geschafft und mit ihnen eine neue, die Lauenburg, errichtet.

Weiter zur Mündung hin wurde die Elbe von der Tiede, also Ebbe und Flut, der Nordsee geprägt, so dass zweimal am Tag dem Flusswasser das Meereswasser entgegen strömte. Ein Stauwehr bei Geesthacht verhindert diese Begegnung seit einem guten halben Jahrhundert.

Drei Wasserstraßen begegnen sich hier: Die Elbe von Hamburg nach Tschechien, der Elbe-Seiten-Kanal von Süden (mit dem Mittellandkanal verbunden) und der Elbe-Lübeck-Kanal nach Norden (über die Trave mit der Ostsee verbunden).

*) Internet: https://de.wikipedia.org/wiki/Ertheneburg, manchmal auch Erteneburg geschrieben
Vom Nord- zum Süd-Ufer spannt sich die Brücke über die Lücke zwischen den Ländern mit dem scheinbar trägen Strom. Acht Männer der Rudergesellschaft kehren hier um. (Februar 2008)
Lauenburgs Elbufer
Packeis türmt sich am Strom auf - links sehen wir die Spitze des Kirchturms und hinten die Elbbrücke. Ob „de Elv steiht orer geiht“ - also gefroren oder fließend ist? (Aufnahme vom Januar 2009)
Der Askanierblick von der Oberstadt - einmal den Fluss hinauf (links) und hinab (unten). Hier schauen wir auf die Maria-Magdalenen-Kirche. (Fotografien vom April 2010)
Hochwasser kann durch den Eisstau entstehen oder auch durch die Schneeschmelze im Riesen- bzw. Erzgebirge (und selten durch Sturmflut), aber auch im Sommer nach Starkregen in den Zuflüssen im Oberlauf der Elbe. Der Pegel zeigt an, wann das Wasser wie hoch stand. (Aufnahme Mai 2012, inzwischen leicht ergänzt)
Seit dem Jahr 1959 *) ruft er über den Elbstrom. Aber was? Einfach nur nach dem Fährmann „Hol öwer“ auf Plattdeutsch oder „Hol über“? Die Plakette zu seinen Füßen schreibt: „700 Jahre lang haben der Strom und die Schiffahrt das Leben der Lauenburger geprägt. Unser Rufer ist das Symbol dafür. Ein Schiffer, dessen Kahn hier vor Anker liegt und auf Fracht aus dem Stecknitzkanal wartet ruf zu einem vorbeifahrenden Elbschiff hinüber. Einen morgendlichen Gruß? Einen derben Spaß? Einen wichtigen Hinweis?“ - Oder lässt der Künstler Karlheinz Goedtke ihn gegen die deutsche Teilung schreien? „Macht die Elbe wieder frei!“ - so haben wir es als Kinder gelernt.

*) So steht es auf der Bronzetafel, auch im Internet unter https://de.wikipedia.org/wiki/Lauenburger_Rufer. Nach dem Buch "KH. GOEDTKE", 1991 im rundum Verlag Mölln erschienen, 1956. (Dieses Foto ist von April 2010.)

Wenn Sie es schon immer ganz genau wissen wollten: Die Elbe hat von der Quelle bis hierher 932,4 km zurück gelegt und noch 158,4 km vor sich.
Einen Schutz bieten die Felssteinmauern, die sogenannten Steinkisten, direkt am Strom. Der Uferweg liegt dann und wann „Land unter“. Läuft noch mehr Wasser auf, versuchen Hunderte Helfer mit Sandsäcken das Schlimmste zu verhindern; im Sommer 2013 leider ohne Erfolg bei 9,64 Metern Höchststand. (Aufnahme vom Mai 2011)
Ein beliebter Treffpunkt ist am Lösch- und Ladeplatz. Wir sehen das Alte Schifferhaus, bereit für eine Rast auf der Terrasse. Bis hier dürfen die Elbstraße auch Kraftfahrzeuge einschließlich Touristenbusse befahren - danach nur noch Radfahrer. (Foto April 2010)
Über die Elbe - und ein Fischerboot - aus dem Dorf Hohnstorf geht der Blick auf die Schifferstadt. Und weil's so schön ist - noch einmal vom Zeltplatz zwischen den Bäumen hindurch bei bestem Frühlingswetter. Können wir uns von diesem Blick - und dieser Stadt - wieder trennen? (beide Aufnahmen vom März 2010, alle Bilder von Manfred Maronde)
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