Elbfischerei 2018 - Heimatbund Lauenburg

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Elbfischerei 2018

Elbfischerei 2018

Bild oben: Alte Hohnstorfer Fischerbank, alte Frau und Junge unterm Briefkasten.

Bild unten: Hohnstorfer Fischerbank, neu aufgestellt, mit Horst Eggert und Marianne Meyer.

Tag des offenen Denkmals:
Hohnstorfer Fischerbank aufgestellt
An der Ecke des Elbschifffahrts-Museums an der Elbstraße 59, zwischen dem blauen Briefkasten und der Treppe, steht eine hölzerne Bank ohne Lehne. Diese sieht noch recht neu aus, wurde sie doch erst im Herbst 2018 aufgestellt. Doch die Ruhebank hat eine lange Geschichte. Zu verdanken ist sie einer Initiative der beiden Vereine - Heimatbund und Geschichtsverein Lauenburg und Fischereimuseum Hohnstorf.

Wie lief das ab? Pünktlich um 11.30 Uhr am 9. September 2018 legte das Segelboot mit der Hohnstorfer Fischerbank am Lauenburger Ponton an und wurde mit einem dreifachen „Hipp Hipp Hurra“ der reichlich versammelten Lauenburger empfangen. Nach der Vorstellung der Bank durch Frau Marianne Meyer aus Hohnstorf, Leiterin des Fischerei-Museums, und Dankesworten von Horst Eggert aus Lauenburg wurde die neue Bank an dem alten angestammten Platz am damaligen Rathaus, dem heutigen Elbschifffahrtmuseum, fest verankert.

Doch was war mit der früheren Bank? Warum landeten keine Lauenburger die Elbfische an? 1895 verkauften die letzten Lauenburger Fischer ihre Anteile, so dass nur noch Hohnstorfer Fischer tätig waren. Sie bekamen aber die Auflage, morgens um 7 Uhr als erstes ihre Fische auf dem Lauenburger Markt anzubieten, bevor sie mit ihrer Fischbalge von Haus zu Haus gingen. Dazu brachten die Hohnstorfer Fischer eine Bank mit, die sie am damaligen Rathaus aufstellten.

Die Lauenburgerin, gebürtig in der Hunnenburg, Sophie Jessen geb. Lohmann erzählte 2007 im stolzen Alter von 98 Jahren aus ihrer Kindheit. Die Hohnstorfer Fischer setzten jeden Morgen hier in der Mahnckeschen Twiete ihre Frauen mit den frisch gefangenen Fischen ab. Sie kamen nicht mit der Fähre, weil sie das Fährgeld von 10 Pfennig einsparen wollten. Die Frauen stellten ihre mit Fischen gefüllten Balgen auf der Bank unter dem Briefkasten ab. Wenn die Fischfrauen mit ihren Balgen von Haus zu Haus gingen, musste immer etwas Wasser darin sein zur Kühlung. Die Fischerfrauen gingen zu zweit, jede trug an einem Henkel die Balge. Auch im Winter machten die Fischer ihren eigenen Weg hier zu dieser Twiete über die zugefrorene Elbe. Nach den Hausbesuchen hatten sie ihren festen Platz vor dem Treppenaufgang zum Rathaus, unter dem Briefkasten. Hier wurden die restlichen Fische feilgeboten.
Doch schon lange kommen keine Hohnstorfer Fischer mehr, und die Bank war eines guten Tages auch verschwunden. Als das Elbschifffahrtmuseum 2011 saniert wurde, regte Horst Eggert an, dort im Andenken an die Hohnstorfer/Lauenburger Fischerzeit am angestammten Platz an der Ecke Marktplatz/Elbstraße, wieder eine Bank aufzustellen. Das Fischereimuseum Hohnstorf war sofort bereit, die Bank zur Einweihung des Museums zu schenken.

Aber auch von Lauenburg wurden Gegenstände nach Hohnstorf verbracht: Die Hohnstorfer Fischerlade und der Fischer-Willkomm, ein mit Fahnenbändern geschmückter Zinnkrug, wurden während des letzten Krieges in Lauenburg in Sicherheit gebracht, und während der Sanierung des Museums wanderten die Sachen wieder über die Elbe nach Hohnstorf.

Margit und Horst Eggert

Nachsatz: Leider verschwand die Fischerbank im Oktober 2023 spurlos.


Plakat-Ausstellung im Museum
Im Elbschifffahrts-Museum zeigten die beiden Vereine eine Bilderschau auf 21 Plakaten aus der langen gemeinsamen Geschichte diesseits und jenseits der Elbe und welche Wege über das Wasser oder über Brücken das Fischerdorf und die Schifferstadt verbinden. Nach einem Glas Sekt wurde der Denkmaltag und die Ausstellung „Entdecken was uns verbindet“ im Museum durch Lauenburgs Bürgermeister Andreas Thiede feierlich eröffnet.
Lauenburgische Landeszeitung am 08.11.2018, Hohnstorf_LL.pdf (3.015 kB)

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